Von uns fia eich

Berufsoberschüler entwickeln einen Wegweiser durch den Dialekt für ihre Mitschüler in den Flüchtlingsklassen

Vorstellung des DialektwörterbuchesStD Manfred Neumann, StR Dr. Peter Kaspar und der Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, MdL Martin Neumeyer (v.li.) sind gemeinsam mit OStDin und Schulleiterin Maria Sommerer (re.) begeistert vom Ergebnis des Projekts. (Foto: Pollich)

Kelheim. Sogar Martin Neumeyer, den Integrationsbeauftragten der Bayerischen Staatsregierung, konnte die Schulleiterin und Oberstudiendirektorin Maria Sommerer, am Beruflichen Schulzentrum begrüßen, um ein einzigartiges Projekt der Öffentlichkeit zu präsentieren. Neumeyer hatte schon im Vorfeld Interesse an dem bekundet, was da in den letzten Wochen in der Klasse B11, der BOS-Vorklasse an der FOS/BOS Kelheim, im Gange war. Im Zuge des Deutschunterrichts und auf Initiative ihres Lehrers Dr. Peter Kaspar stellten sich 20 junge Erwachsene einer großen Aufgabe, der Erstellung eines kleinen Wegweisers durch die bairische Sprache und landesübliche Sitten und Gebräuche, welchem schnell der Titel „Bairisches Dialektikum“ entworfen wurde. „Von uns fia eich“ – so der Untertitel des entstandenen, 32 Seiten starken Gehefts – beinhaltet zugleich, worum es geht, nämlich standarddeutsch Von uns und bairisch fia eich.

Schüler zeigen Wort
Kleine Kostprobe des bayerischen Dialekts gefällig?


Grundkenntnisse im Dialekt elementar
Wer als Flüchtling oder Asylbewerber in unser Land kommt, kommt natürlich nicht in ein Gebiet, wo man die sog. „Hochsprache“ in ihrer reinsten Form spricht. Bayern, zumal Niederbayern, ist in erster Linie freilich von Dialektsprechern bewohnt. Und wenn auch in den am Beruflichen Schulzentrum Kelheim eingerichteten BAF-Klassen von der Pike auf Deutsch gelehrt wird, stößt man im Umgang mit den Menschen vor Ort trotzdem schnell an seine Grenzen bzw. versteht man nur noch den berühmten Bahnhof. „Gerade im beruflichen Bereich spielen Grundkenntnisse im Dialekt eine elementare Rolle, um wirklich bei uns anzukommen“, sagt Schulleiterin Maria Sommerer. Das geht schon bei der Begrüßung los: „Servus“, „Habedehre“, „Griaß Eahna God“ – Lautung und Vokabular sind im Vergleich zur Standardsprache äußerst verschieden.

Sprachliche Ankunft in Bayern erleichtern
In die so entstandene Lücke griff das Projekt der Klasse B11. Zielsetzung war von Anfang an, den Neuankömmlingen die sprachliche Ankunft in Bayern zu erleichtern und ihnen ein kleines alltägliches Kompendium an die Hand zu geben. Dabei war dies zunächst gar nicht so einfach, erinnert sich Schüler Nicolas Bruckmaier, „wenn man sich auf eine vorher eingegrenzte Seitenzahl halten und überlegen muss, was man denn am ehesten in so eine Zusammenstellung reinpackt.“ Seine Mitschülerin Anita Blaha pflichtet bei: „Es waren ja nicht nur Grußformen und Vokabeln, die man im Alltag braucht, die wichtig sind. Einige Informationen zu Kultur und Brauchtum wollten wir unbedingt noch unterbringen.“ Eine ganze Seite wurde letztlich dem beliebtesten bairischen Wort gewidmet, nämlich „fei“. „Allein zehn verschiedene Verwendungsweisen von ‚fei‘ haben wir in Beispielsätzen porträtiert“, so Schülerin Anna Roidl.

Hohes Engagement auch nicht-bayerischer Schüler/Innen
Im Rahmen einer kleinen Präsentation wurde das Geheft zur Freude der jungen Flüchtlinge und Asylbewerber nun übergeben. Was den betreuenden Lehrer, Studienrat Dr. Peter Kaspar, besonders freute, war nicht nur die große Motivation der BOS-Vorklasse während des gesamten Projektverlaufs an sich, sondern auch das Engagement von nicht-bayerischen Schülern der B11, nämlich mit südkoreanischen, russischen, tschechischen, polnischen und Berliner Wurzeln. Um es mit einer universellen bairischen Wendung (Ausdruck von höchstem Lob) zu beschreiben: „Basst scho.“

 

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