Meisterkurs ist Spitze (2014)

Wenn das VW Käfer Cabrio zum Schmuckstück wird - 16 Absolventen aus ganz Deutschland waren bei der Sattler- und Feintäschner-Meisterprüfung in Mainburg erfolgreich.

Gruppenfoto Raumausstatter Teilnehmer 2014Teilnehmer des Meisterkurses Raumausstatter. Ganz rechts Referentin für Dekoration Luzia Schmailzl

Gruppenfoto Sattler Teilnehmer 2014Der stellvertretende Obermeister der Sattler-Innung Südbayern Leonhard Rau (hinten, 2. v. re) und der Vorsitzende des Prüfungsausschusses Martin Kessel (hinten, 3. v. li.) gratulierten den künftigen Sattler- und Feintäschnermeistern.

Mainburg. Bereits vor der Werkstatttüre riecht es wunderbar nach Leder. „Der Geruch von Leder hat mich schon immer fasziniert. Nur leider riecht man das nach ein paar Jahren als Sattler nicht mehr so intensiv wie früher“, erzählt Thomas Huber. Der 22-Jährige aus Hausham im Landkreis Miesbach ist einer von 16 erfolgreichen Teilnehmern bei der diesjährigen Meisterprüfung im Sattler- und Feintäschner-Handwerk. Sein Meisterstück, ein Hutkoffer samt passender Geldbörse, hat einen Wert von rund 3.400 Euro und wird bei ihm zuhause immer einen Ehrenplatz einnehmen. „Ich liebe meinen Beruf und habe jede Menge kreativer Ideen im Kopf, die sich eben nur in Handarbeit verwirklichen lassen“, schwärmt der Oberbayer.

Der Meisterkurs der Sattler-Innung Südbayern im Bundesfachzentrum in Mainburg ist inzwischen der einzige bundesweite Vollzeitkurs für diese Berufsgruppe. Die Teilnehmer sind oft viele hundert Kilometer angereist. Wie die 32-Jährige Lena Knippenberg aus Niedersachsen. Sie hat einen Dressursattel angefertigt. Ihre Kollegin Julia Mönch aus Loßburg im Landkreis Freudenstadt in Baden-Württemberg ein Selett mit Bauchgurt, sprich ein Zuggeschirr für Pferde. Sascha Berngehrer aus Straubing wiederum stattete ein knallgelbes VW Käfer Cabrio 1302 LS unter anderem mit neuen Sitzen sowie Tür- und Seitenverkleidungen aus. Die Meisterstücke sind allesamt völlig unterschiedlich.

Denn Sattler sind Spezialisten für alles rund ums Leder. Neben Sätteln stellen die Handwerker heutzutage auch Gebrauchsgegenstände wie Autoledersitze oder Verdecke für Cabrios her. Die Ausbildung ist vielschichtig. Sattler spezialisieren sich während ihrer Lehrzeit entweder auf die Bereiche Fahrzeugsattlerei, Reitsportsattlerei oder Feintäschnerei. Im praktischen Meisterkurs der Sattler-Innung Südbayern und der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz werden im Rahmen des Meisterprüfungsprojekts alle drei Bereiche angeboten und abgeprüft.

Als bester Sattlermeister im Bereich Fahrzeugausstattung schnitt Jürgen Schian aus Baar-Ebenhausen im Landkreis Pfaffenhofen ab. Das beste Resultat bei den Reitsportsattlern erzielte Julia Mönch. Thomas Huber war der einzige Absolvent im Fachgebiet Lederwaren. Alle Teilnehmer durften selbst wählen, welches Meisterstück sie für den praktischen Teil der Prüfung anfertigen wollten. So erarbeitete jeder Jungmeister in insgesamt 36 Arbeitsstunden ein Unikat, das vor dem Prüfungsausschuss bestehen musste.

Neben einer Freihandzeichnung erstellte jeder Prüfling ergänzend zu seinem Meisterstück eine Kalkulation, ein Kundenangebot mit Rechnung, einen Arbeitsplan sowie ein Reklamationsschreiben über ein fehlerhaftes Material. Im Kurs bekamen die Schüler unter anderem Wissen in den Bereichen Innenausstattung und Planung, Lederkunde und Klebetechnik, Polstern und Beschläge, Sitzelektrik und Airbag vermittelt. Auch Themen wie Kalkulation, Zeichnen und Auftragsabwicklung wurden behandelt. Auf dem Stundenplan standen außerdem Sattelkunde und Pferde-Anatomie.

Die 16 zukünftigen Sattler- und Feintäschnermeister bereiteten sich in Mainburg drei Monate lang auf die Meisterprüfung vor. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses Martin Kessel und Leonhard Rau, stellvertretender Obermeister der Sattler-Innung Südbayern, gratulierten den Absolventen zum Abschluss ihres Meisterkurses. „Als Meister sind Sie nun Profis in einer Nischenbranche mit hohem Kaufkraftpotential, schließlich boomt der Oldtimermarkt und auch der Reitsport erlebt in Deutschland wieder einen Aufschwung.“

Seit 2004 besteht im Sattler- und Feintäschnerhandwerk keine Notwendigkeit mehr, die Meisterprüfung abzulegen, um sich selbständig zu machen. „Trotzdem ist der Meisterkurs die einzige Chance für tiefgreifende Wissensvermittlung erfahrener Sattlermeister an junge Gesellen“, ist sich Martin Kessel sicher. Lena Knippenberg sieht das genauso: „Außerdem macht der Meistertitel bei den Kunden immer noch ordentlich was her.“

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