Mit Leder und Fingerspitzengefühl
Deutschlands Sattler machen ihren Meisterkurs in Mainburg
Die Kursteilnehmer freuen sich über ihre bestandene Meisterprüfung. Die Zukunftsperspektiven im Sattler- und Feintäschner-Handwerk sind vielversprechend. (alle Fotos: Manfred Roßmeier)
Mainburg. Bei der Raumausstatter- und Sattler-Innung Südbayern im Bundesfachzentrum in Mainburg haben 14 Kursteilnehmer aus ganz Deutschland ihren Meisterkurs im Sattler- und Feintäschner-Handwerk gemacht. Die theoretischen und praktischen Fachkenntnisse erwarben die Jungmeister innerhalb von drei Monaten in dem bundesweit einzigen Vollzeitkurs.
Vielfältige Meisterstücke aus Leder
Das Sattler- und Feintäschner-Handwerk ist ein facettenreicher Handwerksberuf mit drei Bereichen: Fahrzeugausstattung, Reitsportausrüstung und Lederwaren. Im Mittelpunkt aller Bereiche steht jedoch der Werkstoff Leder. Diese Vielfalt spiegelte sich auch im praktischen Teil der Meisterprüfung wider, denn die Kursteilnehmer wählten die Art und das Design ihres Meisterstückes selbst. Mit viel Fingerspitzengefühl erarbeitete jeder Jungmeister in 36 Arbeitsstunden ein absolutes Unikat in seinem Bereich. Neben einem Westernsattel befanden sich somit auch ein Dreipolster-Kuhkummet mit Rückriemen, ein Sitzbezug für einen 1998 Fiat Barchetta, das Verdeck einer alten Kutsche sowie eine Handtasche unter den Meistprüfungsobjekten.
Nachfrage weiterhin stabil
Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses Martin Kessel gratulierte den Absolventen zum erfolgreichen Abschluss ihres Meisterkurses: "Als Meister sind Sie nun Profis in einer Nischenbranche mit sehr guten beruflichen Aussichten." Trotz der Corona-Krise ist die Nachfrage im Sattler-Handwerk weiterhin stabil geblieben. Die Fachbereiche Reitsportausrüstung und Fahrzeugausstattung berichten sogar von einer verbesserten Auftragslage. „Sattlermeister sind selten und deshalb überaus gefragt.“
Teilnehmer des Meisterkurses:
Autor: Martin Kessel