DKMS-Aktion am BSZ Kelheim - Schüler und Lehrer lassen sich typisieren

Am Beruflichen Schulzentrum Kelheim ließen sich 186 Schüler und Lehrer typisieren und können nun per Stammzellenspende Leben retten.


FOS/BOS-Lehrer Florian Pollich (r.) lässt sich bei der Aktion des DKMS als Stammzellenspender am Beruflichen Schulzentrum typisieren.

KELHEIM. Alle 16 Minuten erhält ein Mensch in Deutschland die niederschmetternde Diagnose Blutkrebs. Viele Patienten sind Kinder und Jugendliche, deren einzige Chance auf Heilung eine Stammzellspende ist. Doch jeder fünfte Patient findet keinen Spender. Als die Schüler des Beruflichen Schulzentrums Kelheim (Berufsschule, FOS, BOS) diese traurige Wahrheit hörten, hätte man die vielzitierte Stecknadel in der Aula fallen hören können.

Entscheidung mit möglichen Folgen

Vanessa Kruse hatte genau das beabsichtigt. Sie war als Verantwortliche der Deutschen Knochenmarkspenderdatei DKMS nach Kelheim gereist, um mit möglichst vielen Spenderdaten im Koffer wieder den Heimweg anzutreten: „Da kann so eine schockierende Nachricht schon etwas in den Köpfen der Menschen bewirken und die Entscheidung leichter machen, sich registrieren zu lassen.“ Denn darum ginge es, eine Entscheidung mit teils weitreichenden Folgen zu treffen. „Es ist nicht nur Mund auf, Stäbchen rein und Ende. Wenn man geeigneter Spender ist, kann sogar eine Operation folgen“, erklärte den Schülern auch Sebastian Meier, aktiver Stammzellenspender. „Die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering dass man ein genetischer Zwilling eines Menschen ist, der dann auch noch Stammzellen benötigt: aber mir ist es passiert und ich habe gerne geholfen“, sagte er.


Vanessa Kruse (stehend) überwachte die Aufnahme der Spendendaten und informiertee die Schüler in Vorträgen über die Spende und Leukämie.

„Das ist nix für mich“

Davon ließen sich viele Schüler anstecken – aber nicht alle. Von „eine Typisierung ist selbstverständlich“, über „naja, wenn sie schon mal da sind“, bis hin zu „das ist nix für mich“ waren die Meinungen bunt gestreut. Manche gingen sogar noch einen Schritt weiter und ließen sich als Helfer einspannen. Wie Artem Vydrim und Katharina Heppner. Sie er klärten, zusammen mit zehn anderen Freiwilgen, ihren Mitschülern das Prozedere, nahmen deren Daten auf und sammelten die Typisierungsdatenblätter.


Schüler und Lehrer gaben eine Speichelprobe ab und füllten die Datenblätter aus - nach einer Laboruntersuchung kommen sie in die Spenerderdatei.

Und so saßen sie ihren potenziellen Spendern gegenüber, reichten ihnen die Typisierungswattestäbchen für den Speichelabstrich, wachten darüber, dass die 30-Sekunden Sanduhr beim Abstrichnehmen penibel einge halten wurde und schrieben fleißig Namen, Adressen und Telefonnumern in die Datenblätter ein. Für die 18-jährige Katharina war es zudem selbstverständlich, „dass auch ich mich typisieren lasse.“ Arm hätte das auch ich aber regelmäßig Medikamente zu mir nehmen muss, komme ich als Spender nicht infrage“. Insgesamt ließen sich bereits am ersten Tag der Aktion 186 Schüler typisieren – und auch der Lehrkörper wollte da nicht nachstehen, wie etwa Florian Pollich: „Ich habe mir immer wieder überlegt, mich als Spender einzutragen – doch irgendwie ist es immer, so wichtig die Typisierung auch ist, an irgendwas gescheitert. Die Aktion heute war der Türöffner.“ Seinem Beispiel folgten weitere Lehrer. Für Schulleiterin und Oberstudiendirektorin Maria Sommerer kommt das nicht von ungefähr: „Wir sind im Lehrerkollegium nicht ohne Vorgeschichte hinsichtlich Leukämie. Die Ehefrau eines unserer Kollegen ist nach eineinhalb Jahren Kampf an der Krankheit verstorben. Er ging sehr offen mit der Angelegenheit um, ließ uns teilhaben. Auch darum war uns die Aktion ein besonderes Anliegen und wurde im Religionsund Ethikunterricht vorbereitet. Die Schüler haben es toll angenommen.“ Auch Vanessa Kruse war positiv überrascht vom sozialen Engagement der Schüler: „186 Typisierungen an einem Tag – da können wir mehr als zufrieden sein. An Schulen vergleichbarer Größe finden wir oft nur knapp 40 Spender.“ Neben Stammzellenspendern sucht die DKMS auch finanzielle Unterstützer, „denn jede Typisierung ist zwar für den potenziellen Spender kostenlos, kostet uns aber 50 Euro. Dass wir damit bei Schülern an der falschen Stelle sind, ist mir aber klar“, sagte sie und verwies auf die Internetseite der Organisation www.dkms.de, auf der man sich weitere Informationen holen könne.

Quelle: Mittelbayrische Zeitung

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