Das halbe Schuljahr in einer Maschine
Die Klasse W9 berechnet das Tankvolumen einer Sämaschine
Die Klasse W9 mit ihrem Mathematiklehrer Josef Irl (li.)
Abensberg. Regelmäßig werden Lehrer mit der Frage „Wofür brauchen wir das jetzt eigentlich?“ konfrontiert. Gerade im zumeist abstrakten Mathematik-Unterricht kann diese Frage oftmals nicht leicht beantwortet werden.
Um der Frage nach der Anwendbarkeit des gelernten Wissens entgegenzutreten, brachte der Mathematiklehrer der Klasse W9 an der Staatlichen Wirtschaftsschule Abensberg Josef Irl am 22. Juli 2021 eine Sämaschine mit. Die Schüler sollten das Volumen des Saatgut-Tanks berechnen.
Zu Beginn des Projekts erklärte Josef Irl, dass die Maschine bei der Einsaat von sogenannten Zwischenfrüchten im Hopfenbau zum Einsatz kommt. So werden zwischen den Bifängen, in denen der Hopfen angebaut wird, beispielsweise Roggen oder Leguminosenmischungen eingesät, die das Bodenleben aktivieren, Stickstoff zur Ernährung des Hopfens ansammeln und über die Durchwurzelung des Bodens wertvolles Regenwasser speichern.
Jetzt waren die Schüler gefordert: Zuerst vermaßen sie den Tank, der aus einer abgeschnittenen Pyramide und einem darauf aufgesetzten Quader besteht. Zurück im Klassenzimmer diskutierten sie über mögliche Lösungswege und stellten mit Erstaunen fest, dass sie in etwa den halben Jahresstoff verwenden konnten. Vom Satz des Pythagoras über die Anwendung der Strahlensätze bis zur Volumenberechnung von mathematischen Grundkörpern verlangte ihnen der Lösungsweg einiges ab.
Zum Ende der Unterrichtseinheit lobte Josef Irl die Schüler für ihre Einsatzbereitschaft und ihr Engagement bei dieser schwierigen Aufgabe. Auch die Schüler zeigten sich einig: Dieses Projekt war anspruchsvoll, aber anschaulich und wirklich praxisorientiert.
Autor: Josef Irl, StR